Handlettering Material 2.0

Meine Empfehlungen für Fortgeschrittene

*enthält Affiliate-Links

So, nun sind wir also schon hier. Du hast seitenweise Brokkoli und andere Alltags-Wörter schön gelettert und geschnörkelt, die Abstriche sitzen, die Buchstaben sowieso – Du willst jetzt mehr! Effekte, Licht- und Schatten, Glitzer und Spektakel. Na dann mal los… 
(Alles was jetzt kommt sind Empfehlungen aus meinen persönlichen Erfahrungen)

Licht- & Schatten erzielen

Alles was Du für einen schönen Lichtschimmer in deinen Buchstaben brauchst, hast Du eigentlich schon, wenn Du alles aus meinem Artikel Handlettering Material 101 hast – nämlich den weißen Gelliner. Ob als durchgezogene Linie, mit Punkten oder ein bisschen mehr 3D – Sakura Gelly Roll und Uniball Signo sind hier deine Licht-Buddies. 

Für den Schatten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Willst Du deinem Lettering erst noch eine 3D-Kante verleihen, brauchst Du auf jeden Fall einen sehr feinen schwarzen Fineliner, z.B. Faber-Castell Ecco Pigment in 0.05.

Möchtest Du einen leichten Schatten in grau, will ich dir wirklich wärmsten empfehlen ein bisschen Geld auszugeben für den Tombow ABT in N89 (warmes grau) oder N95 (kühl grau). Das ist ein sehr, sehr helles grau mit dem Du dich super an Schatten probieren kannst. Denn willst Du deinen Schatten kräftiger, kannst Du ihn einfach 2-3 mal übermalen.

Dieser Stift ist außerdem absolut goldwert als Basis für Blendings, aber dazu später mehr. Das war mein allererster Tombow ABT und ich habe bis heute immer einen griffbereit.

Blendings – wunderbare Farbenspiele

Wenn Du dich hier wiederfindest, bist Du in der Letteringwelt bestimmt schon darüber gestolpert: Blendings. Diese wunderbaren Farbverblendungen… 

Für Blendings hast Du wahrscheinlich schon alles zuhause: Brushpens (wasserbasiert), einen hellgrauen Brushpen, Mixed Media oder Aquarellpapier, Wasser und Pinsel. Das Wichtigste für ein gutes Blending ist zweierlei: Zeit und das richtige Papier. 

Ein glattes Marker- oder Kopierpapier, wie Du es in meinem Workbook 2 findest, mag vielleicht erst mal passend klingen, ist es aber garnicht. Das Papier nimmt Wasser und Pigmente nämlich direkt auf und hält sie dann bombenfest. Wir wollen aber das wir mit dem Pigment-Wasser-Gemisch spielen bzw. blenden können. Welches Papier mag Wasser und Farbverläufe? Genau! Aquarellpapier.

Das kann aufgrund seiner oft rauen Struktur allerdings deine Brushpens ausfransen, besser ist also ein Mixed Media Papier. Hier kann ich wärmstens das Canson Imagine Mixed Media (A5) empfehlen (das ist auch in meinem Workbook 2). Inzwischen gibt es Mixed Media Papier auch in schwarz, creme und grau. Meine neueste Entdeckung: Strathmore Tones Tan – LIEBE! Die Blendings werden wunderschön und es hat einen ganz eigenen Kraftpapier-Look.

Jetzt brauchst Du wirklich nur noch einen feinen Pinsel und Wasser um die Pigmente zu vermischen. Bequemer wird’s mit einem Wassertankpinsel! Perfekt für unterwegs oder schnelle Sachen zwischendurch. Ich LIEBELIEBELIEBE meine zwei Kuretake Wassertankpinsel in Small und Medium. Die sind preisintensiv, ja, aber ich kenne keine besseren Spitzen. Die Pinsel sind richtig stabil und sehr spitz. Damit hast Du wirklich viel Freude. Günstiger, und auch gut, sind die I LOVE ART von Gaerstecker.

Achja, fast vergessen… Ich habe für mich festgestellt, dass meine Blendings am schönsten werden, wenn ich die Farben nicht direkt mit dem Brushpen aufs Papier bringe. Ich nutze die Brushpens quasi wie Aquarellfarben. Dafür male ich mit ihnen auf einen Teller, ein Stück Folie oder eine Blending Palette. Erst dann nehme ich von dort die Pigmente mit dem Wassertankpinsel auf und vermische sie auf dem Papier. Das habe ich schon in einigen Livestreams gezeigt. Die kannst Du alle hier auf meinem IGTV nachmachen.


Aprilwetter Blending


Pandemüde Blending


Geburtstagskarte Blending


Sunsets Blending

Stardust, Soufflé, Glaze, Metallics, Neon – die Gelliner

Heidiwitzka – in der Welt der Gel-Stifte ist ganzschön was los inzwischen! Und wenn Du mich nun ein bisschen kennst, denkst Du bestimmt „Wie hat sich denn Milly jetzt da hin verirrt?!“. Farben und Spektakel sind garnicht so meins, zumindest nicht in Kombination. Dennoch habe auch ich bei den Gelstiften so ein paar richtige Lieblinge gefunden.

Sakura GellyRoll Glaze – ich liebe und besitze ihn in transparent und schwarz. Mit dem transparenten Gellyroll personalisiere ich viele eurer Workbook 1. Und mit dem schwarzen tobe ich mich einfach so gern auf schwarzem und auch weißem Papier aus. Der bringt einfach diesen ganz schlichten, aber faszinierenden 3D Effekt.

Sakura GellyRoll Soufflé – wie geht das?! Man lettert mit einer Farbe die eher Bronze wirkt, wartet kurz und zack, hat man ein voll deckendes, cremiges rosa auf seinem schwarzen, blauen, grauen oder auch weißem Papier. Einfach richtig toll. Kann man sogar blenden, wenn man das Set hat!

So und jetzt muss ich ehrlich sein: Metallics & Neon sind echt nicht mein Ding. Schaut da am besten mal bei FrauHölle vorbei, sie zeigt die Gelliner toll in der Anwendung. 
Nur soviel: Metallics – selbsterklärend. Stardust – Glitzern extrem, sind aber nicht deckend. Moonlight – quasi neon, toll deckend auf schwarz. 

Also jetzt noch über diese vielen vielen vielen Brushpens zu philosophieren die es da draußen so gibt… das würde den Rahmen dann doch wirklich sprengen. Das gibt es dann im nächsten Beitrag 😉 

Abgesehen davon, was sind noch so Deine Must-Haves bei Stiften?? Lass es mich gern in den Kommentaren wissen!

Bleib gesund, 

Milly ___ .

[]