Handlettering Material 101

Handlettering Material 101

– Meine Grundausstattung für Anfänger

*enthält Affiliate Links
Unsplash Bild von schwarzen Finelinern
Milly Montag Handlettering Block

Moment…

Zunächst muss ich sagen: Du kannst mit jedem Stift – sogar nur mit deinem Finger im Schnee – handlettern! Geld spielt bei diesem Hobby wirklich keine Rolle, vor allem nicht am Anfang. Um zu üben (und auch wirklich gut zu werden) brauchst du EINEN Stift und ein bisschen Papier. Alles darüber hinaus ist Spaß, ausprobieren und (leider) auch Ablenkung. Das ist nicht verwerflich und beim Handlettering, wie bei jedem Hobby, soll es in erster Linie um Spaß gehen! Ein besserer oder teurer Stift wird dich aber nicht automatisch besser werden – sorry! So ehrlich möchte ich mit dir sein. Auch in meine Werke sind viele Jahre gegangen. So und nun, lass uns loslegen – damit das lettern und üben richtig Spaß macht 😉 

Handlettering – Stifte für Anfänger

Die folgenden Empfehlungen stammen komplett aus meinen jahrelangen Erfahrungen mit billigen und teuren Stiften. Bitte betrachte sie wirklich als gut gemeinte und ehrliche Empfehlung, keine „eine Wahrheit“. Ich möchte also auch so ehrlich sein und sagen, dass die Links Affiliate Links sind und ich ein kleines bisschen mitverdiene, wenn Du sie über den Link kaufst. Der Preis erhöht sich für dich dadurch NICHT.

Der Bleistift

Du brauchst einen guten Bleistift. Damit meine ich keinen extra teuren vergoldeten, sondern einen mit dem Du dich wohl fühlst! Das kann ein ganz einfacher Holzbleistift sein oder ein Druckbleistift. Es ist sehr wichtig wie gut er in der Hand liegt – niemand will bei großen Schwüngen oder kleinen Details eine verkrampfte Hand. Der zweite Aspekt ist dann die Miene selbst. Es gibt sehr harte Mienen (H), sehr weiche Mienen (B) und irgendwas in der Mitte (HB). Die harten Mienen kennt man vor allem aus Druckbleistiften für technische, detailreiche Zeichnungen. Die Linien werden hier sehr akkurat. Die weichen Bleistifte nutzen vor allem Künstler. Fürs Handlettering ist HB – also die Mitte – am besten. Denn du musst mal wirklich akkurate Linien ziehen (Monoline) und willst auch mal ganz weich Skizzieren (Komposiotion).

Ich persönlich nutze immer HB Bleistifte oder H, denn ich liebe meine Monoline und bin ein „unsauberer“ Skizzierer. Wenn der Bleistift dann noch weich wäre, hätte ich nur dreckige, graue Flächen. Was die Stiftart angeht, nutze ich inzwischen fast ausschließlich den Tombow MONO graph. Den habe ich in mehreren Ausführungen und immer irgendwo griffbereit. Er liegt für mich super in der Hand, die Miene-raus-schütteln-Funktion macht Spaß und ein guter Radierer ist auch gleich dabei. Außerdem hält er eeeeewig. Wenn Du dir also mal einen guten Bleistift-Buddy gönnen möchtest, wärmste Empfehlung! Gibt’s in vielen Farben, z.B. rosa, mintgrün, cremegelb.

Der Radiergummi

Es muss ein Plastik-Radiergummi sein! Diese Kautschuk Stedlitz Radiergummis in blau/orange aus jeder Schulkind-Grundausstattung machen dein Papier kaputt und dazu auch noch alles fleckig. Leg dir also lieber doch mal ein paar gute bereit – nichts ist schlimmer als eine schöne Skizze zu versauen durch Radieren! Ich nutze sowohl die „Luxus“ Version von Tombow MONO Radierer als auch die preis-leistungsmäßig unschlagbaren von Sostrene Grene.

Der Fineliner

Die Skizze sitzt, jetzt muss mehr Kontrast rein oder es soll einfach permanenter sein als der Belistift – ein paar gute Fineliner gehören zur Handletterer-Grundausstattung! Ich habe mir ziemlich früh ein volles Set der Faber-Castell Ecco Pigment gekauft und liebe sie bis heute. Egal, ob einzelne dicke Monoline, eine zarte Schattenlinie oder eine ganze Lettering-Komposition mit verschiedenen Stilen.
Ergänzung: Inzwischen nutze ich die Sakura Micron Serie. Sie sind den Ecco sehr ähnlich, liegen mir allerdings noch ein bisschen besser in der Hand bzw. auf dem Finger. Egal, wie Du dich entscheidest, mit so einem Set, kannst du richtig loslegen und hast sehr sehr lange Freude dran. Hier lohnt sich einmal zu investieren.

Einige Marken, besonders Stabilo, bieten ihre Fineliner inzwischen in einer riesigen Farbauswahl an. Wenn Du also ein buntes Letterherz hast, tob dich aus 😉 Ich bin einfach Team schwarz-weiß.

Der Gelliner

Ich liebe nicht nur schwarz auf weiß, sondern auch gern mal weiß auf schwarz. Lettern mit einem weißen Gelliner auf schwarzem Kraftpapier ist eine super Abwechslung und fördert deine Kreativität. Wenn Du schon ein bisschen mehr ausprobierst, z.B. mit farbigen Brushpens, kannst Du mit dem Gelliner auch tolle Lichtakzente setzen! Damit gehört der Gelliner auch schon zur Ausstattung für Fortgeschrittene.

Bei den Gellinern gibt es so „zwei Teams“. Das Team Sakura Gelly Roll und das Team Uniball Signo. Ich muss sagen, ich nutze und liebe beide! Der Sakura Gelly Roll in Größe 08 bringt einfach richtig zarte, weiße Linien. Der Uniball Signo lässt mehr Farbe raus und damit deckendere und dickere Linien. Was mir an letzterem aber doch besser gefällt: Du kannst seine Mienen einzeln nachkaufen! Damit sparst Du deinen Geldbeutel und die Umwelt 😉

Tipp: Sollte ein Gelliner sich mal wehren, schlage ihn ein paar mal auf deine flache Hand.

Der Brushpen

Wenn Du nicht nur die Welt von Monoline, Script-Schriften und Druckbuchstaben entdecken willst, bist Du hier jetzt richtig. Ich habe tatsächlich erst den Brushpen entdeckt und dann das restliche Handlettering. Auch wenn ich inzwischen vorwiegend mit Bleistift und Fineliner arbeite, habe auch ich noch meine all-time favourites bei Brushpens.

WICHTIG: Für alle Brushpens brauchst du unbedingt ein glattes Papier, sonst machst Du dir diese weichen Pinselspitzen schnell kaputt und musst somit schnell neue kaufen. Mehr zum Thema Papier, weiter unten.

Angefangen mit und bis heute ganz hoch im Kurs: der Tombow Fudenosuke (gesprochen Fudenoske). Er hat eine recht harte, kleine Spitze und somit kann man auch als Anfänger – wenn man das Drücken und Ziehen im Wechsel noch nicht ganz so im Blut hat – tolle Ergebnisse zaubern! Das ist schon ein „teurer“ Stift wenn man anfängt, aber es lohnt sich einfach. Damit habe ich zwei Jahre lang fast ausschließlich geübt.

Ein wenig weicher und in unglaublich schönen Farben erhältlich, aber ähnlich in Handhabung und Größe: Pentel Sign Brush. Mit diesem Link seht ihr einige der tollen Farben (wie auch unten auf meinem Foto).

Die zwei ersten sind recht kleine Brushpens, perfekt zum Immer-dabei-haben-und-üben sowie eine perfekte Größe zum Arbeiten mit A5 (also in meinem Handlettering Workbook basic, mit dem perfekten Papier dafür).

Wer dann schon etwas größer arbeiten möchte erhält sofort eine viel größere Auswahl. Um sich ranzutrauen und nicht gleich finanzielles Risiko einzugehen: die Stabilo Pen 68 brush. Mit unter 2€ preislich unschlagbar, fast überall erhältlich und in immer mehr schönen Farben.

Dann gibt es natürlich noch Lyra, Windsor&Newton, KarinMarker, Tombow TwinTip und viele mehr. Darauf gehe ich aber im Artikel Handlettering Material für Fortgeschrittene ein. Denn zum einen sind diese Stifte in einer höheren Preisklasse angesiedelt und zum anderen muss man da noch ein bisschen mehr bei der Papierwahl beachten.

Handlettering  – das richtige Papier

Das ist nämlich genauso wichtig wie der Stift – wirklich! Ihr könnt die teuersten, schönsten Stifte haben, wenn das Papier nicht dazu passt wird’s Mist. Damit meine ich nicht, dass es teures Papier sein muss, aber das richtige zum richtigen Stift. Also bekommt ihr natürlich auch hier kurz eine kleine Einführung.

Übungspapier – für Bleistift, Fineliner, Brushpens

Ehrlich gesagt, dem Bleistift ist das Papier fast egal. Skizzen kannst Du somit fast auf jedem Papier machen. Allerdings gibt es zum einen Papier auf dem er einfach schöner gleitet und zum anderen, sollte man ja auch immer weiter denken. Wenn Du deine Skizze dann also nicht noch mal übertragen willst um sie mit dem Brushpen zu finalisieren, dann nimm gleich das richtige Papier.

Wie oben im Abschnitt Brushpens schon rausgeklungen ist… ich habe als ich angefangen habe mit Handlettering unzählige Fudenosuke Brushpens abgerockt! Warum? Ich wusste es nicht. Es war alles neu und 2016 der Markt noch nicht ganz so voll. Also habe ich mir irgendeinen kleinen Skizzenblock genommen und einfach losgelegt. Blätterweise Wörter geschrieben, geübt, geübt und Brushpens damit schnell zerstört.

FAZIT: Keine Skizzenbücher aus dem Kunstbedarf! Nimm das glatteste, weichste Papier was Du finden kannst – Brushpen, Fineliner, Bleistift und auch DU wirst es lieben!

Jetzt musst Du dich nur entscheiden: lose Blätter oder gebundenes Büchlein, um deinen Anfang zu sammeln?

Für lose Blätter Fans ist das ClaireFontaine DCP Kopierpapier klasse. Es ist vielerorts erhältlich, hat eine glatte Oberfläche und ist erschwinglich.

Aber, bist Du mehr wie ich, hast gern deinen Lieblingsstift und das passende Papier schnell Griffbereit wenn dir was einfällt, übst gern ein paar Buchstaben abends auf dem Sofa, wenn der Rest der Bande Fernsehen schaut oder Du hasst einfach herumfliegende Blätter? Dann ist mein handgebundener, selbst-entwickelter Block für dich einfach genau richtig. Nach meiner Erfahrung mit den Skizzenbüchern habe ich verzweifelt nach gutem Papier gesucht. Als ich das hatte, wollte ich es aber also kompakter und dachte dann, das Problem hab nicht nur ich! Geboren waren meine Blöcke.

Handlettering Workbook für Anfänger

Mit meinen Blöcken hast Du als Anfänger einfach alles was Du brauchst – genau auf die vorgestellten Stifte abgestimmt. Du kannst dir entweder meine Daueredition aussuchen – individuell belettert und wenn du möchtest, sogar personalisiert oder auch die Sonderedition mit einer meiner Letteringskizzen als Coverprint. Alle Ausgaben sind handgebunden mit Metallspiralbindung, A5.

So oder so, der Block bringt dir:

  • 50 seidenweiche, glatte Blätter 100g Letteringpapier – für Fineliner, Brushpen, Bleistift
  • 5-6 Seiten farbiges Papier in oceanblue, moosgreen, stonegrey – für mehr Abwechslung und deinen Gelliner
  • 5 Seiten Kraftpapier – weil es einfach schön ist mit schwarz und weißen Stiften
  • 5 Seiten schwarzes Kraftpapier – weil die Umkehr weiß-auf-schwarz deine Kreativität anregt und Spaß macht
  • eine starke Rückpappe als gute Unterlage und ein schönes Cover von mir belettert


Zu meinen Blöcken

Milly Montag Handlettering Block

*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.Ich hoffe diese kleine Einführung, die jetzt doch irgendwie länger wurde als gedacht, hat dir gefallen und bringt dich gut auf die Reise durch die Welt des Handletterings! Ich freu mich, dich dabei zu haben. Schreibe mir jederzeit gern, wenn Du fragen hast. Und auf meinem IGTV findest Du viele Videos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

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