Gedanken zum Bloggen

Hallo Welt.

Immerwieder überlege ich also, ob ich dieses Bloggen machen soll. Irgendwie reizt es ja schon, seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen und sie da raus in die Welt zu schicken. Gründe dafür hätte ich ja genug…

Meine Familie ist kreuz und quer über diesen schönen Planeten verteilt, so müsste ich vieles nur einmal erzählen. Social Media Kanäle nerven mich. Hier im eigenen Blog kann man machen, was man möchte. Keine Community und kein Algorithmus zwingen mich ständig dazu neuen Content zu liefern. Keiner muss sich dem aktuellen Bericht meiner Lebenslage ausliefern, wenn er es nicht möchte. Denn das sind genau die Dinge, warum mein Instagram Kanal milly.montag und auch mein privater Account einem Surf-Anfänger in Portugal gleichkommen – geiler Urlaub, ich will surfen, rauf da, geil, nach 3h richtig verausgaben der erste Push nach vorn, am nächsten Tag wieder rauf, Sonne scheint, los weiter, Bombenwetter, surfen, die ganze Woche lang, Rückflug nach Hause, Stress, Alltag, Achja, surfen, joar würde ich schon gern mal wieder machen.

Sogleich ist das also etwas, das mich abhält den Blog anzufangen. Muss ich dann immer was posten? Bekomme ich dann nichtmehr nur „Du hast so lange nichtmehr angerufen“ sondern auch „Du hast schon lange nichtmehr gebloggt“? Mache ich mir einfach selber zu viel Druck? Und wenn ich schreibe, in welcher Sprache denn? Deutsch ist meine Muttersprache – Englisch meine Vatersprache, wenn man diesen Wortwitz will. Da haben Instagram und Co. gewonnen, mit ihrem kleinen „Übersetzung Anzeigen“-Button. Sollte ich einfach in der Sprache schreiben, in der ich mich gerade über das Thema äußern möchte?
Und wenn ich jetzt hier schreibe, schreibe ich dann übers Lettering, über Essen, über Reisen, über Umweltschutz und Klima? Muss man sich festlegen? Wenn man sich nicht festlegt, ist man dann ein Lifestyle Blog?

Ich glaube, wenn ich all das machen würde, dann wäre es ein Ich-Blog. Ein Ich-Weblog, ein Logbuch, ein digitales Tagebuch. Unzählige wunderhübsche Notizbücher liegen da in meinem letzten Ikea-Kallax-Regal. Kleine Bücher, mit kleinen Worten aus verschiedensten Jahren. Immerwieder habe ich dieses Tagebuch-Ding angefangen, denn es ist ja wirklich schön, wenn da später mal wieder reinschmöckert. Manchmal war es super, oft hatte ich keine Lust. Man „muss“ ja dann weitermachen. Ich will das nichtmehr, ich will nichtmehr müssen, ich will wollen. Das wäre mit einem Blog nicht anders.

Mh, manchmal kann man anscheinend einfach losschreiben. Seinen Gedanken Ausdruck verleihen. Vielleicht mache ich das mal, dieses Bloggen…

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